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Volley Düdingen - News

12Nov

Europacup dank Crowdfunding

12 Nov, 2014 | FrontPage, Volley, NLA 1415, CEV CC 2015 | View Counts (5216) |

Der TS Volley Düdingen spielt heute erstmals im Europacup auf internationalem Niveau. Die Partie gegen ZOK Braslovce ist für den Sensler Verein nicht nur sportlich, sondern auch finanziell eine grosse Herausforderung.

Michel Spicher, Freiburger Nachrichten

Zum ersten Mal überhaupt steht heute Abend (19 Uhr) eine Freiburger Volleyball-Mannschaft in einem europäischen Wettbewerb im Einsatz. Möglich macht dies das Frauenteam des TS Volley Düdingen, das in der vergangenen Schweizer NLA-Meisterschaft den fünften Schlussrang belegt und sich dadurch für den Challenge Cup qualifiziert hat. Der Challenge Cup stellt auf europäischem Niveau hinter der Champions League und dem CEV-Cup die dritthöchste Spielstufe dar.

Finanzieller Kraftakt

Sportliche Ambitionen hegt Düdingen bei seinem Duell gegen ZOK Braslovce allerdings nur am Rande. Wichtiger als ein Sieg gegen den slowenischen Vizemeister ist für Nicki Neubauer und seine Spielerinnen das Erlebnis an sich. «Für den Verein sind Europacupspiele sehr interessant in Bezug auf die Aussenwirkung in der Öffentlichkeit und bei den Sponsoren», sagt der Trainer. War Neubauer anfangs noch skeptisch, ob sein Team schon bereit sei für die europäische Bühne, so hat er seine Meinung inzwischen revidiert. «Die Erfahrungen aus dem Challenge Cup werden sich positiv auf unsere Entwicklung auswirken, egal, ob wir gewinnen oder verlieren. Die Teilnahme ist ein Dankeschön an die Spielerinnen und eine Anerkennung für ihre Leistungen der letzten Jahre. Mit einem Verzicht auf den Europacup hätten wir diesbezüglich ein falsches Signal ausgesandt», ist Neubauer überzeugt.

Das Dankeschön an seine Spielerinnen lässt sich der TS Volley Düdingen einiges kosten. Anders als beim Fussball, wo Spiele gegen europäische Mannschaften dank Antrittsprämien der Uefa, Beiträgen aus Fernsehübertragungsrechten und ausverkauften Stadien höchst lukrativ sind, bedeuten sie im Volleyball in erster Linie einen finanziellen Kraftakt. Allein die Reisekosten nach Slowenien hat der Verein mit 5000 Franken budgetiert. «Die Kosten für die Durchführung dieses Events waren nicht geplant», sagt Präsident Christian Marbach. «Uns war wichtig, dass der Challenge Cup nicht im Rahmen des normalen Vereinsbudgets bestritten wird: Deshalb haben wir nach Möglichkeiten gesucht, die nicht den ganzen Verein belasten.»

«I believe in you»

Fündig wurde der Verein auf der Crowdfunding-Plattform «I believe in you». Auf der Internet-Plattform, die von den beiden Olympiateilnehmern Mike Kurt (Kanu) und Fabian Kauter (Fechten) gegründet wurde, können Sportler, Sportvereine oder Sportveranstalter für ein Projekt Werbung machen und dafür Geld sammeln. Jedes Projekt ist durch eine Mindestkapitalmenge gekennzeichnet, die fremdfinanziert werden muss, damit das Projekt startet. Wird das Finanzierungsziel innerhalb einer definierten Zeit erreicht, gehen alle zugesicherten Unterstützungsbeiträge an das Projekt. Wird das Sammelziel verfehlt, wird das Geld erst gar nicht eingezogen. «Alles oder nichts» lautet das Prinzip beim Crowdfunding (vom Englischen crowd für (Menschen-)Menge, funding für Finanzierung).

5000 Franken wollte Düdingen innerhalb eines Monats sammeln, um die Reisekosten für das Spiel in Braslovce gedeckt zu haben. Am Ende summierten sich die Unterstützungsbeiträge für die Power Cats gar auf 6120 Franken. «Das ist unglaublich», freut sich Neubauer. «Wir wussten nicht, wie die Aktion bei den Leuten ankommen würde. Dass wir nun so viel Unterstützung erhalten haben, ist eine wunderbare Sache.» Insgesamt haben 77 Personen dem Team Beträge zwischen 10 und 500 Franken gespendet.

Wobei «spenden» nicht ganz der treffende Ausdruck ist. Für seinen finanziellen Beitrag erhält der Crowdfunder eine Gegenleistung, ein spezielles von ihm ausgewähltes «Dankeschön». Die 20 Personen, die den TS Volley Düdingen mit einhundert Franken unterstützt haben, dürfen an einem «Meet and Greet» mit dem NLA-Team teilnehmen und den Moment bei einer gemeinsamen Fotosession festhalten. Vierzehn Leute erhalten einen vom Team unterschriebenen Volleyball (150 Franken) als Gegenleistung. Für das neunzigminütige Individualtraining mit Neubauer oder mit einer NLA-Spielerin (250 Franken) und für die Möglichkeit, das NLA-Team als Teil des Staffs an ein Auswärtsspiel zu begleiten (500 Franken), konnte sich immerhin je eine Person begeistern.

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